Die Neurologische Abteilung der DRK Kamillus Klinik umfasst 110 Betten. Die unter neurologischer Leitung geführte Schlaganfalleinheit mit 6 Betten befindet sich gemeinsam mit der 4 Betten umfassenden Intensiv- Überwachungseinheit in einem vollständig neu und modern eingerichteten Gebäudekomplex.
Behandlung sämtlicher Erkrankungen im Bereich der Neurologie, wie
Die Klinik wurde vor 40 Jahren als Spezialklinik zur Behandlung der Multiplen Sklerose gegründet, hat bis heute ihren Schwerpunkt in der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose und ist anerkanntes MS-Zentrum zertifiziert nach den Richtlinien der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.
Es stehen alle notwendigen Therapien zur Verfügung.
Es werden immunmodulatorische Therapien u.a. mit Beta-Interferonen und Glatiramerazetat, aber auch immunsuppressive Therapien, beispielsweise mit dem Chemotherapeutikum Mitoxantron, und andere Immuntherapien durchgeführt. Akute Erkrankungsschübe bei der Multiplen Sklerose stellen einen neurologischen Notfall dar und werden mit hochdosiertem Kortison behandelt. In seltenen Fällen stellen wir die Indikation zur Behandlung mit einem Blutwäsche-Verfahren wie der Plasmaaustauschbehandlung oder der Immunadsorption. Bei Entzündungsherden im Rückenmark bessert eine intrathekale Therapie mit Triamcinolonacetonid (einem Depot-Kortison-Präparat) oft Spastik, Blasenstörungen und das Gehen. Bei fokaler Spastizität behandeln wir zusätzlich lokal mit Botulinumtoxin. Gerade bei der Multiplen Sklerose ist eine ganzheitliche Behandlung wichtig, bei der Krankengymnastik, Ergotherapie, Sprachtherapie, Massagen, Elektrotherapien und andere Verfahren auf den einzelnen Patienten abgestimmt, immer wieder mit dem behandelnden Arzt besprochen und gegebenenfalls angepasst werden.
Nach der Akutbehandlung auf der Schlaganfallstation (Stroke Unit) werden die Patienten mit optimaler Therapie und ärztlicher und pflegerischer Überwachung bis zur Entlassung oder Verlegung in eine weiter behandelnde Rehabilitationsklinik auf einer neurologischen Normalstation betreut.
Patienten mit einem Parkinson-Syndrom oder anderen Gang- und Bewegungsstörungen profitieren neben einer optimalen medikamentösen Einstellung, bei der verschiedene Medikamente differenziert aufeinander und auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden müssen, von intensiver krankengymnastischer Übungstherapie einschließlich Gangschule. Auf dem Laufband können gestörte Bewegungsabläufe verbessert und harmonisiert werden. Die Muskulatur wird durch Massagetechniken und Elektrotherapie gelockert
Krampfleiden, Epilepsie
Dafür stehen ein digitales
EEG-Labor mit der Möglichkeit der Ableitung eines mobilen Langzeit-EEGs
und auch nächtliche EEG-Ableitungen mit simultaner Video-Überwachung zur
Verfügung. Durch Vermeidung krampfauslösender Faktoren und eine
optimale Einstellung der antiepileptischen Medikamente können diese
Krankheiten behandelt werden.
Borreliose
Erkrankungen
durch Borrelien nach Zeckenstich sind im Westerwald nicht selten. Diese
können eine Vielzahl von oft unspezifischen Symptomen von
„rheumatischen“ Beschwerden bis zu Hirn-, Rückenmark- und
Nervenentzündungen verursachen. Durch Laboruntersuchungen des Blutes und
des Nervenwassers können Borrelien-Infektionen erkannt und gegen andere
Krankheiten abgegrenzt werden. Eine rechtzeitige antibiotische
Behandlung ermöglicht in den meisten Fällen eine Heilung.
Myasthenia gravis und andere neuromuskuläre Störungen
Die
schnelle Ermüdbarkeit der Muskeln ist typisch für diese Art von
Erkrankungen, die oft nicht einfach zu diagnostizieren sind und auch in
der Behandlung viel Erfahrung benötigen. Bei akuten Verschlechterungen
können die Betroffenen intensivmedizinisch behandelt bzw. überwacht
werden, in sehr seltenen Fällen stellen wir die Indikation zur
Immunadsorption.
Rückenschmerzen und Nackenschmerzen können viele Ursachen haben, die es zunächst abzuklären gilt.
Durch Röntgen-, computertomografische oder kernspintomografische Untersuchungen können Bandscheibenvorfälle nachgewiesen werden und andere Gründe für solche Schmerzen ausgeschlossen werden. Auch Messungen der Nervenleitung und der Muskelaktivität können Schmerzursachen wie Bandscheibenschäden nachweisen. Ziel der konservativen Therapie von Bandscheibenvorfällen ist es, die Schmerzen zu nehmen und dann mittels Physiotherapie, Schlingentisch, Elektrotherapien, Bewegungsbädern, Massagen und lokalen Injektionen die volle Funktion wiederherzustellen. Patienten mit Bandscheibenvorfällen, die einer Operation bedürfen, werden in eine entsprechende neurochirurgische Klinik verlegt.
Durch entsprechende sog. elektromyographische Untersuchungen, Laboruntersuchungen und evtl. die Entnahme einer Muskelgewebeprobe können diese Erkrankungen diagnostiziert und dann entsprechend der Diagnose behandelt werden.
Muskelschwächen und deren Folgeschäden am Bewegungsapparat benötigen stets auch eine intensive Physiotherapie, gelegentlich auch eine Schmerztherapie.
Selbstverständlich muss bei jedem Schmerz erst die
Ursache gefunden werden, bevor eine gezielte Behandlung erfolgen kann.
Insbesondere Kopfschmerzen können eine Vielzahl von Ursachen haben, die
von Entzündungen bis zu seelischen Belastungen reichen, weshalb eine
sorgfältige Ursachenforschung nötig ist. Bei den verschiedenen
Schmerztherapien kommen neben medikamentösen Verfahren je nach
Schmerzursache und Schmerztyp auch physiotherapeutische Behandlungen,
Elektrotherapien, Entspannungsverfahren, Akupunktur,
Schmerzbewältigungsstrategien und lokale Injektionen zum Einsatz.
Als ultima ratio können für sonst nicht behandelbare Schmerzen spezielle Pumpen zur Gabe von Schmerzmedikamenten direkt ins Nervenwasser implantiert werden. Patienten mit diesen Pumpen können auch ambulant betreut werden einschließlich der regelmäßig erforderlichen Medikamenten-Füllungen und evtl. Neuprogrammierungen.
Gedächtnisstörungen können unter Umständen in ihrem Fortschreiten gebremst werden, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Dazu sind bildgebende Verfahren, neuropsychologische Tests sowie Blut- und Nervenwasseruntersuchungen erforderlich. Durch Medikamente und ein dem Patienten angepasstes „Hirntraining“ wird angestrebt, die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu fördern.